– „Sommerhandball“ mit Personalsorgen –

33:37 in Wagenfeld – Osnabrück entführt beide Punkte vom designierten Absteiger

„Es wirkte ein wenig wie Sommerhandball“, ordnete Osnabrücks Torwart Sebastian Siebert den Spielverlauf samt Leistung seiner Mannschaft beim 37:33-Auswärtssieg in Wagenfeld ein. Gegen die dort ansässige HSG Wagenfeld/Wetschen holten die Hasestädter am vorletzten Spieltag der Handball-Landesliga nach langer Zeit mal wieder den zweiten Sieg in Serie und ziehen in der Tabelle am TV 01 Bohmte vorbei, der parallel recht deutlich bei der Eickener Spvg. unterlag.

Traf sieben Mal in Schwarze in Wagenfeld: Osnabrücks Malte Fallenbeck. Foto: Martin Köchert.

Im letzten Auswärtsspiel der Ära Dietrich bei der HSG Osnabrück musste dieser gleich mehrere kurzfristige Ausfälle verkraften. Neben dem frühzeitig bekannten Fehlen von Christan Bolte, Maximilian Große Wördemann sowie dem langzeitverletzten Johannes Rüschen, musste Dietrich zudem auf die kurzfristigen krankheitsbedingten Absagen von Johannes Frostmann, Johannes Küpper, Alexander Schilling und Mathias Wygold reagieren. Mit an Bord waren deshalb nach längerer Zeit wieder einmal Philipp Röttges und Sören Vinke. Notgedrungen mussten die Osnabrücker zudem in Sebastian Siebert nur mit einem nominellen Torhüter in die Begegnung gehen. Trotz Personalsorgen gelang den Osnabrückern beim Tabellenschlusslicht ein Start nach Maß. Über 0:2 und 2:2 stand es nach neun Minuten 2:6. Doch statt den Vorsprung weiter auszubauen, verloren die Gäste in der Folge ein wenig den Faden. Zwar hatte Osnabrücks Deckung den Wagenfelder Angriff um den neunfach erfolgreichen Hendrik Kruse oft länger im Griff, ließ sich aber regelmäßig von den langen Offensivaktionen der Hausherren einlullen, um schließlich doch noch einen Gegentreffer zu kassieren. So verringerten die Gastgeber nach und nach die Ergebnisdistanz, glichen durch einen 4:1-Lauf von 5:8 auf 9:9 aus und gingen in der 19. Minute gar erstmals in der Partie in Führung (11:10). Diese hatte jedoch nur kurz Bestand, da Osnabrücks Fritz Rothe und der achtmal erfolgreiche Marvin Lötzbeyer das Spiel in die Hand nahmen, die großen Lücken in der Wagenfelder Defensive nutzen und schnell auf 11:13 stellten. Eine knappe Gästeführung, die hernach bis zum Stand von 17:18 zum Seitenwechsel Bestand haben sollte.

Auch nach Wiederanpfiff änderte sich nur wenig am dargebotenen Bild. Kurze und häufig von Erfolg gekrönte Osnabrücker Angriffe, standen langen, am Ende ebenfalls mit einem Torerfolg zu Ende gebrachten Offensivaktionen der Husherren gegenüber. Angesichts der Gegentorflut beim Tabellenletzten fällte auch Osnabrücks Rückhalt Siebert ein hartes Urteil über die Defensivleistung seines Teams: „Mit Wohlwollen haben wir insgesamt 15 Minuten eine Abwehr hingestellt, die diesen Namen auch verdient und haben uns zu oft nach langen Angriffen des Gegners noch einen Treffer einschenken lassen“, so Siebert, der aber gleichsam zu berichten weiß, dass „es positiv war, dass wir trotz der Tatsache, dass es augenscheinlich für beide um nichts mehr ging, immer die Stimmung und den Einsatz hochgehalten haben.“ Faktoren, die am Ende möglicherweise ausschlaggebend gewesen sein könnten, dass die Osnabrücker zwar weiterhin immer nur knapp in Führung blieben, diese Führung jedoch zu keinem Zeitpunkt mehr aus der Hand gaben. Bis in die Schlussphase blieben die Gastgeber dran, verkürzten in der 51. Minute einmal mehr auf zwei Treffer zum 27:29. Näher jedoch sollten die Wagenfeder nicht mehr heranrücken. Immer wieder verhinderten die Hasestädter die Möglichkeit zum Anschlusstreffer durch eigene Torerfolge. So auch nachdem die Sieben von Trainer Matthias Möller in der 59. Minute auf 33:35 stellten. Zwei schneller Tore durch Jan Wendte und Frederic Hinz sorgten schließlich für die endgültige Entscheidung und den Endstand.

Durch den Sieg in Wagenfeld erobern die Osnabrücker den vierten Platz in der Tabelle zurück. Diesen möchte die Mannschaft am kommenden Samstag beim Heimspiel gegen die Oberliga-Reserve der TSG Hatten-Sandkrug nach Möglichkeit verteidigen. Ebenso geht es ab 18 Uhr in der OSC-Halle darum, sich nach einer ereignisreichen Saison mit einem Sieg vom eigenen Publikum in die Sommerpause zu verabschieden.

HSG Osnabrück: Marvin Lötzbeyer 8, Malte Fallenbeck 7, Fritz Rothe 5. Jan Wendte 5/1, Robin Junghans 4/1, Mirco Wolter 4/1, Frederic Hinz 2, Béla Mokrys 2, Philipp Röttges, Sören Vinke, Sebastian Siebert (TW). Trainer/Betreuer: Timm Dietrich/Mario Finke.

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