– HSG verliert die Spitzenposition –

29:27-Pleite – Osnabrücker erleiden im Topspiel in Eicken zweite Saisonniederlage

In der Handball-Landesliga der Männer musste die HSG Osnabrück im Spitzenspiel bei der Eickener Spvg. die zweite Saisonniederlage hinnehmen. Durch die knappe aber aufgrund einer Vielzahl eigener Fehler nicht unverdiente 29:27-Pleite müssen die Osnabrücker nach nur einer Woche die Position an der Spitze der Tabelle wieder räumen und fallen hinter Eicken auf Rang drei zurück. Neuer Spitzenreiter ist der TV Dinklage, der gegen Georgsmarienhütte einen deutlichen 38:25-Erfolg einfuhr.

Nicht ihren besten Tag erwischte die HSG Osnabrück (im Bild Johannes Rüschen) beim Topspiel bei der Eickener Spvg. Foto: Martin Köchert.

Schon vor der Begegnung war offenkundig, dass eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber der Partie gegen die HSG Altes Amt Friesoythe nötig sein würde, um bei der ESV als einem der Topfavoriten auf den Aufstieg in die Verbandsliga etwas Zählbares mit auf den Heimweg in die Hasestadt nehmen zu können. Wieder zurückgreifen für dieses Unterfangen konnte Osnabrücks Trainer Timm Dietrich auf die zuletzt fehlenden Mirco Wolter, Maximilian Große Wördemann und Bastian Faul. Erstmals mit an Bord war zudem Neuzugang Fritz Rothe, der ein ordentliches Debüt feiern konnte. Die HSG zeigte sich im Duell Erster gegen Zweiter von Beginn an präsent, erwischte den besseren Start und drehte einen frühen Rückstand durch drei Treffer in Folge in eine 3:5-Führung in der neunten Minute. Doch schon in dieser Phase machten sich Dietrichs Schützlinge gegen die offensive Deckung der Hausherren das Leben zu oft selbst schwer. Einige fahrlässige Ballverluste der HSG spielten den Hausherren in die Karten, die schnell zum Ausgleich kamen und durch zwei Treffer von Christian Wetzsteien in der 18. Minute selbst erstmals mit zwei Treffern in Führung gingen. Nicht nur offensiv leisteten sich die Osnabrücker in der Folge einige Nachlässigkeiten. Auch in der Deckung taten sich die Osnabrücker gegen Eickens Rückraum um den elffachen Torschützen Artur Brack immer wieder schwer. Folgerichtig setzten sich die Gastgeber kurz vor dem Ende des ersten Durchgangs erstmals auf drei Treffer zum 14:11 ab. Dietrich bemühte sich im Anschluss durch einige Umstellungen darum, wieder mehr Struktur in das Spiel seiner Mannschaft zu bringen und brachte den zuletzt angeschlagenen Bastian Faul. Mit Erfolg, denn eben dieser war es, der offensiv nun immer wieder seine Nebenleute gut in Szene setzen konnte und gemeinsam mit dem erneut starken Rückhalt Johannes Frostmann im Tor nicht unwesentlich dazu beitrug, dass zur Pause beim Spielstand von 16:14 nur ein Zwei-Tore-Rückstand zu verbuchen und die Partie somit noch vollkommen offen war.

Nach Wiederbeginn verpassten die Gäste es jedoch, den Anschlusstreffer zu erzielen. Auf der Gegenseite hagelte es nun Strafwürfe für die Hausherren. Chancen, die sich die ESV nicht nehmen ließ und somit früh im zweiten Durchgang auf 18:14 stellte. Ein Rückstand, dem die HSG im der Folge permanent hinterherlaufen würde. Dennoch blieb es das erwartet hart umkämpfte Derby, in dem die Gäste aus Osnabrück erneut ihre Mentalität unter Beweis stellten und zu keinem Zeitpunkt der Partie aufsteckten. So auch nicht, als Eicken durch Wetzsteins Treffer zum 24:19 erstmals einen Abstand von fünf Treffern herstellte. Ganz im Gegenteil waren es Bastian Faul, Mirco Wolter und Christian Bolte, die in nur zwei Minuten den Rückstand erneut auf zwei Tore zum 24:22 zu verkürzen wussten. Es blieb jedoch dabei, dass es den Hasestädtern an diesem Abend nicht gelingen sollte, die selteneren Fehler der Hausherren entscheidend zu bestrafen und vielleicht den Anschluss oder gar den Ausgleich zu erzielen. Mehrfach bot sich hierzu die Chance, doch stetig blieb sie ungenutzt. So erhöhte Michael Brack sieben Minuten vor dem Ende auf 28:25, ehe ganze vier Minuten überhaupt kein Tor fallen sollte. Dietrich setzte nun alles auf eine Karte, brachte den siebten Feldspieler und ließ das eigene Gehäuse bei Ballbesitz verwaist zurück. Hohes Pokern, das sich jedoch nicht auszahlen sollte. Ganz im Gegenteil brachte ein Fehlpass seiner Mannen die ESV in Ballbesitz, die keine Mühe hatte, das Spielgerät in der 57. Minute zum vorentscheidenden 29:25 im leeren Osnabrücker Tor unterzubringen. Durch Torerfolge von Rothe sowie von Johannes Rüschen verkürzte die HSG noch einmal zum Endstand, doch für mehr reichte die Zeit schließlich nicht.

Während Eicken einen aufgrund der deutlich geringeren Anzahl technischer Fehler verdienten Derby-Sieg feiert, müssen sich die Osnabrücker vornehmlich an die eigene Nase fassen. Angesichts des knappen Resultats wäre mit weniger ungezwungenen Ballverlusten durchaus ein Punktgewinn möglich gewesen. So jedoch hatte die ESV am Ende in den entscheidenden Situationen stets die bessere Antwort parat. Die HSG hat nun zwei Trainingswochen vor der Brust, ehe es am Freitag, den 24. November um 20:30 Uhr zu später Stunde in der OSC-Halle gegen Verbandsliga-Absteiger HSG Nordhorn II um die nächsten Punkte geht.

HSG Osnabrück: Jan Wendte 5/2, Fritz Rothe 4, Mirco Wolter 4, Marvin Lötzbeyer 3, Johannes Rüschen 3, Christian Bolte 2, Maximilian Große Wördemann 2, Jan-Nicolas Pötter 2, Bastian Faul 1, Philipp Röttges 1, Frederic Hinz, Alexander Schilling, Johannes Frostmann (TW), Sebastian Siebert (TW). Trainer: Timm Dietrich.

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