– HSG bricht den Nimbus –

Dritter Auswärtssieg – Osnabrücker Handballer schlagen zuvor unbesiegte Bramscher

„Das war heute über weite Strecken eine reife Leistung meiner Mannschaft“, kommentierte Osnabrücks Trainer Timm Dietrich das, was er in den 60 Minuten zuvor von seiner Mannschaft sehen durfte. Dabei kam es gewissermaßen zur Duplizität der Ereignisse aus der Vorwoche. Denn erneut landeten die Landesliga-Handballer aus Osnabrück einen Derbysieg und ebenfalls erneut war es die erste Saisonniederlage des Gegners. Der 25:22-Erfolg in Bramsche war für Dietrichs Schützlinge dabei bereits der dritte Sieg auf des Gegners Platz in der noch jungen Spielzeit. Der mögliche Sprung auf Rang zwei wurde unterdessen verpasst.

Attestierte seiner Mannschaft eine „reife Leistung“: HSG-Coach Timm Dietrich. Foto: Martin Köchert.

Nach kurzer Anreise in den Osnabrücker Nordkreis zeigten sich die Gäste von der ersten Minute an hellwach und vermittelten früh den Eindruck, die Bramscher Siegesserie von fünf Erfolgen aus fünf Spielen zu Saisonbeginn enden lassen zu wollen. Vor den Augen von etwa 100 Zuschauern war die Deckung das Pfund, mit dem die HSG über beinahe die gesamte Spieldauer wuchern konnte. So auch gleich zu Beginn. Nach Ballgewinnen in der Defensive waren es Béla Mokrys und Jan Wendte, die schnell umschalteten und für die frühe 1:3-Führung sorgten. Doch die Hausherren um ihren Top-Torschützen Alexander Brockmeyer hatten zunächst etwas dagegen, die Dietrich-Sieben weiter davonziehen zu lassen und glichen zum 4:4 aus. In Führung gehen konnte der TuS jedoch nicht. Im Gegenteil waren es erneut die Gäste, die sich nach 13 Minuten durch Malte Fallenbecks Treffer erstmals auf drei Tore zum 5:8 absetzen konnten. Die Partie wogte nun hin und her, ein weiteres Mal kamen die Gastgeber beim 10:10 zu Ausgleich, ein weiteres Mal gelang es ihnen jedoch ebenso nicht, das Spiel zu drehen. In der Schlussphase des ersten Durchgangs war es schließlich wieder die HSG, die mehr zuzusetzen hatte, die Bramscher Offensive vor teils scheinbar unlösbare Aufgaben und durch vier Treffer in Serie auf 10:14 stellte. Ein Vorsprung, der den Grundstein für den späteren Sieg legte und mit dem es per 11:15 auch zum Seitenwechsel ging.

Im zweiten Durchgang offenbarte sich nun zunächst die von Osnabrücker Seite vor dem Spiel prognostizierte Abwehrschlacht. Während sich allerdings der TuS immer häufiger an der HSG-Deckung um den überragenden Maximilian Große Wördemann die Zähne ausbiss, vergab die HSG auf der Gegenseite teils beste Gelegenheiten und verpasste es so, schon früher eine höhere Führung herauszuwerfen. Ohne nennenswert verkürzen zu können, blieben die Hausherren somit zunächst noch in erweiterter Schlagdistanz. Insgesamt fielen in den ersten 13 Minuten des zweiten Durchgangs lediglich vier Treffer, die sich paritätisch auf die Kontrahenten aufteilten. Ganze sieben Minuten verharrte der Spielstand beim 13:17, ehe Frederic Hinz und Maximilian Große Wördemann für die Osnabrücker den Bann brachen und mit ihren Treffern zum 13:18 respektive 13:19 nach 45 Minuten für die erste Sechs-Tore-Führung der Partie sorgten. Als Osnabrücks Marvin Lötzbeyer schließlich in der 54. Minute zum 15:22 einnetzte, bedeutete dies faktisch die Vorentscheidung, wenngleich diese bei besserer Chancenverwertung durchaus bereits zu einem früheren Zeitpunkt hätte fallen können. Während es den Osnabrückern gelang, Bramsches Brockmeyer, dem lediglich zwei Tore aus dem laufenden Spiel gelangen, nahezu über die gesamte Spieldauer aus der Partie zu nehmen, schlichen sich in den Schlussminuten noch einige Nachlässigkeiten in die Defensive der HSG ein, die es dem TuS ermöglichten, gleich vier Mal frei über den Kreis zum Abschluss zu kommen und in den letzten sechs Minuten noch ganze sieben Treffer zu erzielen, nachdem es in den 23 Zeigerumdrehungen zuvor nur ganze vier gewesen waren. So konstatierte dann auch Dietrich, „dass die Nachlässigkeiten in der Schlussphase der einzige Wehrmutstropfen in einem von uns ansonsten wirklich starken Spiel war.“

Ein Spiel, das den Ungeschlagen-Nimbus des TuS Bramsche zu brechen vermochte, ein Wehrmutstropfen der aber gleichsam dafür sorgte, dass der Sprung auf Platz zwei, den weiterhin der TuS belegt, verpasst wurde. Hierfür wäre ein Sieg mit acht Toren Differenz vonnöten gewesen. Ein an diesem Tage nicht im Bereich des Unmöglichen liegenden Resultat. Für die HSG geht es am kommenden Samstag, den 4. November vor heimischer Kulisse weiter, wenn Aufsteiger HSG Altes Amt Friesoythe um 18 Uhr in der OSC-Halle gastiert.

HSG Osnabrück: Christian Bolte 4/4, Béla Mokrys 4, Jan-Nicolas Pötter 4, Jan Wendte 4/1, Malte Fallenbeck 2, Maximilian Große Wördemann 2, Marvin Lötzbeyer 2, Johannes Rüschen 2, Frederic Hinz 1, Alexander Schilling, Mirco Wolter, Johannes Frostmann (TW), Johannes Küpper (TW), Sebastian Siebert (TW). Trainer: Timm Dietrich.

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