1. Herren – Fünfzehn starke Minuten

HSG dreht die Partie in der zweiten Hälfte – Kontakt zur Spitze gehalten

Die Landesliga-Handballer der HSG Osnabrück haben in die Erfolgsspur zurückgefunden. Dabei deutete beim 22:18 über Verbandsliga-Absteiger HSG Nordhorn II im ersten Durchgang nur wenig auf einen Osnabrücker Sieg hin. Doch eine gute Viertelstunde nach der Pause genügte der Mannschaft von Timm Dietrich, um auch das vierte Heimspiel der Saison siegreich zu gestalten und im gesamten Kalenderjahr 2017 vor heimischer Kulisse unbesiegt zu bleiben.

Drehte im zweiten Durchgang auf: Osnabrücks Maximilian Große Wördemann (Mitte, hier im Spiel gegen den TV 01 Bohmte). Foto: Martin Köchert.

Gegen die Grafschafter musste Osnabrücks Coach Timm Dietrich kurzfristig gleich auf mehrere Akteure verzichten. Während Torwart Sebastian Siebert gesundheitlich angeschlagen pausierte, wurden Frederic Hinz, Marvin Lötzbeyer und Jan Wendte durch Verletzungen zum Zuschauen verdammt. Wieder mit dabei waren dafür Jan Gausmann, Thorben Hasse, Johannes Küpper und Béla Mokrys, die zuletzt beim Gastspiel in Eicken nicht zum Aufgebot zählten. Während Mokrys gleich drei der ersten vier Osnabrücker Treffer erzielen konnte, taten sich die Gastgeber insgesamt schwer, in die Partie zu finden. Gegen die wurfstarken Nordhorner Levin Zare und Julian Paul, die allein 14 der 18 Treffer ihres Teams erzielten, stand die Deckung der Hasestädter oft falsch und auch das Offensivspiel gestaltete sich angesichts einer Vielzahl technischer Fehler und unzureichender Abschlussqualitäten mehr als holprig. In der Konsequenz konnten sich die Gäste sukzessive absetzen und führten Mitte der ersten Häfte mit 4:8. Auch nachdem Dietrich sich schließlich genötigt sah, beim Stand von 6:9 in der 19. Minuten ein Timeout zu nehmen, ging zunächst kein Ruck durch seine Mannschaft. Da auch die Zweitvertretung der HSG Nordhorn nun im Angriff nur noch wenige zustande brachte, sah das Publikum in der OSC-Halle für ganze sieben Minuten gar keinen Treffer, ehe es durch Osnabrücks Philipp Röttges vier Minuten vor der Pause erlöst wurde. Nichtsdestotrotz gingen die Hausherren mit einer 7:10-Hypothek in die Halbzeit.

Vollkommen anders präsentierten sich Dietrichs Mannen zu Beginn des zweiten Durchgangs. Während sich der Torwartwechsel von Johannes Frostmann, hin zu dessen Namensvetter Küpper bereits im ersten Durchgang bezahlt gemacht hatte, funktionierte nun auch Osnabrücks Deckung. So erzielten die Gäste zwischen der 19. und 41. Minute nur ein einziges Tor. Ein Umstand, den die Osnabrücker Sieben nach dem Seitenwechsel endlich auch zum eigenen Vorteil zu nutzen wusste und den bisherigen Spielverlauf durch einen 8:0-Lauf auf den Kopf stellte. Besonders Maximilian Große Wördemann riss in dieser Phase sowohl in der Deckung, als auch in der Offensive mit einigen wuchtigen Aktionen das Spiel seiner Mannschaft an sich. Auch die Hereinnahme von Jan-Nicolas Pötter ins Offensivspiel, der im ersten Durchgang vorwiegend in der Abwehr zum Einsatz kam, sorgte für neuen Schwung. Bis auf 19:12 setzte sich die Osnabrücker HSG in der 46. Minute ab. Doch statt weiter am Vorsprung zu arbeiten, schlichen sich nun erneut einige Fehler ins Spiel der Osnabrücker ein, die der Gast aus Nordhorn nutzte, um nochmals zu verkürzen. Dreimal in Folge war es Nordhorns Zare, der quasi im Alleingang von 19:13 auf 19:16 stellte und die Hoffnung seines Teams am Leben erhielt. Ein Keim, der schließlich fünf Minuten vor dem Ende per Strafwurf durch Christian Boltes Treffer zum 20:16 erstickt wurde. Ein immens wichtiges Tor, in dessen Folge sich die Hausherren noch einmal auf 22:16 absetzten. Die Gäste unterdessen konnten nach einer verkorksten zweiten Halbzeit lediglich noch zum Endstand verkürzen.

15 starke Minuten genügten der HSG Osnabrück am Ende, um die Partie gegen den Tabellenachten für sich zu entscheiden und in der Tabelle den Anschluss an die Spitze zu halten. Ein Erfolg, der zudem dafür Sorge trug, dass die Osnabrücker aus ihren zwölf Heimspielen 2017 elf Siege und ein Remis holten und ihre Heimserie bis auf weiteres ausbauen. Nach einem weiteren spielfreien Wochenende, kommt es für die HSG am Freitag, den 8. Dezember um 20 Uhr in der letzten Partie der Jahres zum Topspiel beim aktuellen Tabellenführer TV Dinklage.

HSG Osnabrück: Maximilian Große Wördemann 4, Fritz Rothe 4, Christian Bolte 3/3, Béla Mokrys 3, Jan-Nicolas Pötter 3, Malte Fallenbeck 2, Johannes Rüschen 2, Philipp Röttges 1, Jan Gausmann, Thorben Hasse, Alexander Schilling, Mirco Wolter, Johannes Forstmann (TW), Johannes Küpper (TW). Trainer: Timm Dietrich.

1. Herren – Fünfzehn starke Minuten